Beinwil am See – Beromünster (SBB)

Endstation Beromünster. 1969                                                                                                       Foto M. Hintermann

Hier liegt die Strecke

Beinwil liegt an der Strecke Lenzburg – Luzern.

Geschichte

1887 eröffnete die Seethalbahn STB die Zweigstrecke Beinwil – Reinach und 1906 folgte die Verlängerung nach Beromünster (damals Münster). 1910 wurde die STB mit Wechselspannung 5500 Volt, 25 Hz elektrifiziert. 1922 gelangte die Bahn zur SBB welche dann 1930 das Stromsystem auf ihre Norm umstellte.
Während die Teilstrecke Beinwil – Menziken durch die ansässige Industrie einen ansehnlichen Güterverkehr aufwies, war der Personenverkehr immer eher schwach. Die Wynentalbahn WSB welche Menziken mit der Stadt Aarau verbindet wurde dagegen sehr gut frequentiert. Die Teilstrecke Menziken – Beromünster blieb von Anfang an ein Sorgenkind. Ohne jede Zwischenstation (fehlende Siedlungen) konnte der relativ kleine Ort Beromünster keine grossen Frequenzen bringen. Zudem war der bereits im Kanton Luzern liegende Ort mehr auf die eigene Kantonshauptstadt ausgerichtet.
Auf den 31.03.1992 beschloss der Bundesrat den Personenverkehr Beinwil – Beromünster auf Busbetrieb umzustellen. 2001 war dann auch der Güterverkehr auf der Schiene Geschichte.

Die zwischen Reinach und Menziken noch auf der Strasse verkehrende WSB konnte dann das SBB Trassee übernehmen, was für die Strecke Reinach – Menziken einer Umspurung auf Meterspur entsprach.

Streckenführung

In Beinwil war die Abfahrtsstelle der Züge Richtung Beromünster hinter dem Stationsgebäude. Sogleich nach Verlassen der Station ging die Strecke in die 38 0/00 Steigung entlang der Hauptstrasse Richtung Reinach. Reinach und Menziken besassen mehrere Industrie-Anschlussgleise. Ab Menziken durchquerte die weiter ansteigende Strecke eine fast menschenleere Gegend. Die ganze Strecke war einspurig.

Die Fahrzeit Beinwil – Beromünster betrug um die 16 Minuten.

Streckenskizze

Was blieb erhalten? Stand 2021

Die Infrastruktur wurde auf der ganzen Strecke abgebaut. Einzig das Stationsgebäude in Beromünster blieb erhalten. Zwischen Menziken und Beromünster wurde das Trassee zum Wander- und Veloweg umfunktioniert. Das Trassee zwische Reinach Nord und Menziken wurde von der WSB übernommen und mit Meterspurgleisen ausgerüstet.

Bahnwandern 2021

Als Trasseewanderung bietet sich einzig das Teilstück Menziken – Beromünster an.
Von der heutigen AVA Endstation Menziken geht man über die Neue Bahnhofstrasse und anschliessend den Walziweg Richtung Süden. Linkerhand neben der Strasse ist zum Teil noch das Schotterbett sichtbar. Am Ende des Walziweges ist das Trassee nicht mehr begehbar. Ueber die folgende Walzistrasse geht man nun gegen Osten, kreuzt das nunmehr überbaute Trassee und folgt der anschliessenden Maihuserstrasse welche oberhalb und parallel zum Trassee verläuft.  Bei der ersten Abzweigung nach Westen geht es nur wenige Meter und man ist auf dem Fuss- und Veloweg welcher auf dem Trassee liegt. Auf einer kleinen Brücke wird die in einem Tobel fliessende Wyna überquert. Kurz vor Beromünster, bei Challere, ist der Trasseeweg zu Ende. Der tiefe Geländeeinschnitt der Bahn wurde zugeschüttet. Man weicht für eine kurze Distanz auf die Hauptstrasse aus und gelangt am westlichen Dorfrand via Bahnhofstrasse zum ehemaligen Bahnhofgebäude und der Busstation. Eine sehr angenehme Wanderung.

Wanderzeit:  ca. 1,5 Stunden.

Allgemeine Daten

Betriebsaufnahme        1887 / 1906
Einstellung Personenverkehr             1992
Betriebseinstellung             2001
Streckenabbruch             2001/02
Ersatzbetrieb         Bus / WSB
Streckenlänge           8,0  km
Aufgehobene Stationen / Haltestellen       1  (3 an WSB)
Betriebsart          Elektrisch

 

Stationsskizzen

Bilder aus der Betriebszeit

Fahrplanausschnitt 1990

Fotos nach der Betriebseinstellung  2001/02

Fotos nach der Betriebseinstellung (Spurensuche 2021)

Strecke Beromünster – Menziken

Alle Fotos 9.08.2021 J. Ehrbar

Strecke Reinach – Beinwil am See

Alle Fotos 9.08.2021 J. Ehrbar

Bilder vom umgespurten Streckenteil Reinach – Menziken siehe unter «Strecken-Umspurungen».

 

 

 

 

Literatur

Schienennetz Schweiz,  AS Verlag